„Der kürzeste Weg aus der Armut ist der Schulweg“

Jahresbericht 2020/21 der Stiftung „Wir für Kinder in Not“

Unter den Stiftungen und Vereinen des Theresianum ist die Stiftung „Wir für Kinder in Not – Hilfsfonds für Kinder und Jugendliche“ eine caritative Einrichtung, die den Blick über den Tellerrand lenkt und zu Solidarität mit der schwierigen Situation von Kindern und Jugendlichen weltweit anleitet. Die Stiftung ergänzt die unterschiedlichen sozialen Projekte des Theresianum.

Die Stiftung „Wir für Kinder in Not“ ist 1987 vom damaligen Schulleiter des Theresianum, OStD Alois Nilles (+ 2017), zunächst als Verein gegründet und 1992 in eine Stiftung umgewandelt worden, um Not von Kindern und Jugendlichen nachhaltig lindern zu können.

Vorstand und Beirat der Stiftung, deren Mitglieder alle ehrenamtlich ihren Dienst tun, treffen sich per Zoom-Konferenz oder in Präsenz; in den Zwischenzeiten gab es Mails mit Informationen zu den Aktivitäten der Stiftung. Im Mittelpunkt stehen immer die zwei großen Themen: Welche Projekte brauchen unsere Hilfe am meisten? Wie können wir das Kapital erhöhen, um die Erträge, die an die Projekte gehen, zu vermehren?

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier überprüft jedes Jahr unsere Rechnungslegung und hat sie bisher immer ohne Einwände zur Kenntnis genommen. – Die Steuererklärung ist alle drei Jahre fällig, damit wir den Freistellungsbescheid erhalten. – Als Zeichen des Vertrauens ist die Stiftung seit 1994 jedes Jahr mit dem Spenden-Siegel des Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin ausgezeichnet worden. Dieses muss jedes Jahr neu beantragt werden.

Auch die Zahlen gehören zum Jahresbericht. Wir haben das Jahr 2020 abgeschlossen mit einem Stiftungskapital von 1.474.958,59 €; der Kapitalzuwachs lag bei 37.645,41 €. Die Erträge von 15.175,10 € konnten bisher an 13 Projekte in 10 Ländern verteilt werden.

Bis Ende September 2021 ist das Kapital um 18.157,65 € auf 1.480.616,24 € angewachsen; der Stand der Erträge liegt im Moment bei 9.414,39 €.

Den recht guten Ergebnissen aus den letzten Jahren stehen entgegen die niedrigen Erträge und die hohen Gebühren, die die Banken eingeführt haben. Das bedeutet, dass wir mindestens zwei bis drei Projekte weniger unterstützen können. Dies ist eine schmerzliche Entwicklung in der Erfüllung des Stiftungszwecks.

Unsere Projekte auf vier Kontinenten unterstützen Kinder und Jugendliche in verschiedenen Einrichtungen. Einige sind durch Fotos dokumentiert. Außerdem helfen wir Kindern und Jugendlichen in einem Kinderheim in Salonta/Rumänien, Schulkindern in Südafrika und im Senegal, einem Waisenheim für Mädchen in Indien. Neu ist in diesem Jahr ein Projekt in Äthiopien, das für Kinder den Lebensunterhalt mitfinanziert, die ohne Familien aber mit Betreuung leben.

Alle Projekte werden auf unserer Homepage und im Jahreskalender der Stiftung „Wir für Kinder in Not“ in Wort und Bild dokumentiert.

In der Coronazeit ist alles anders! Während der Krisenmonate sind viele Aktionen und Veranstaltungen der Stiftung weggefallen. Das begann mit dem Osterbasar am Großelterntag im Theresianum 2020, ging weiter mit den monatlichen Kuchenaktionen, dem Adventsbasar und endete mit Osterbasar und Sommerfest 2021. Diese Gelegenheiten, die Stiftung „Wir für Kinder in Not” bekannt zu machen und Geld zu sammeln, haben nicht stattgefunden. Wir freuen uns, wenn die Kuchenaktionen der Klassen 5 und 6 sowie weiterer Klassen für Projekte der Stiftung bald wieder stattfinden können und danken jetzt schon herzlich Schülerinnen und Schülern mit ihren Eltern sowie Klassenleiterinnen und Klassenleitern für ihren Einsatz. 

Wir bekommen gerade auch in der Coronazeit Anfragen aus Deutschland, wo Familien dringend Hilfe benötigen. Auch bei unseren Projektpartnern in Indien und Afrika ist die Not groß. Wenn die Kinder anderthalb Jahre nicht in die Schule gehen können, weil diese monatelang geschlossen ist und Ausgangssperre verordnet ist, bekommen sie dort keine Unterstützung. Und die Eltern wissen nicht, wie sie ihre Familie ernähren sollen, weil ihre meist geringfügigen Beschäftigungen ersatzlos ausfallen. Sobald die Eltern ihre Hilfsarbeiten auf der Baustelle oder im Feld wieder aufnehmen können, sind sich die Kinder zuhause allein überlassen. Internet zum online-Lernen gibt es selten in diesen Familien. Andere Familien können die Mieten nicht bezahlen und suchen Platz bei Familienangehörigen, dann werden die Kinder aus ihrem Umfeld herausgerissen. Ob sie ihre alte oder eine andere Schule von dort aus eines Tages besuchen können, ist unklar.

Wir können nur weiter um Spenden und Zustiftungen bitten, damit wir mit den Erträgen unseren Stiftungszweck erfüllen und etwas Not lindern können.

Vorstand und Beirat freuen sich über neue Mitarbeiterinnen und einen neuen Mitarbeiter aus der Elternschaft des Theresianum: Frau Julia Neuroth ist als Beraterin eingestiegen. Sie hat zusammen mit Frau Julia Schanz in diesem Schuljahr eine Neigungsgruppe mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 eingerichtet, um die Stiftung mit Projekten zu unterstützen. Frau Angela Bohrmann erstellt einen neuen Flyer, und Herr Leissen wird in Zukunft die Pflege der Homepage übernehmen. In allen weiteren Fragen der Technik, des Datenschutzes u.ä. unterstützt uns seit Jahren Herr Reiner Nippes. Allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ganz herzliches Dankeschön!

Ganz herzlich bedanken wir uns an dieser Stelle für alle zweckgebundenen Spenden, Zustiftungen, Geburtstags- und Kondolenzspenden sowie die Firmenspenden! Dieses Geld fließt in das Vermögen der Stiftung; die Unterstützung der Projekte geschieht durch die Erträge des Vorjahres. Zweckgebundene Spenden über 1.000 € werden dem gewünschten Projekt der Stiftung sofort zugewendet.

Zum Schluss bleibt mir, im Namen von Vorstand und Beirat ein herzliches Danke! und Vergelt’s Gott! zu sagen an alle Unterstützerinnen und Unterstützer der Stiftung „Wir für Kinder in Not“. Die Mitglieder von Vorstand und Beirat freuen sich, wenn alle der Stiftung auch in Zukunft treu bleiben und mithelfen, dass wir Kindern und Jugendlichen in Not weiterhin nachhaltig und uneingeschränkt mit unseren Mitteln helfen können, eine Perspektive für eine gute Zukunft zu haben. Denn an einer Tatsache kommen wir nicht vorbei: „Der kürzeste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ undDie Zahl der Not leidenden Kinder und Jugendlichen nimmt auch in der Coronazeit nicht ab.

Ansprechpartner der Stiftung sind für den Vorstand: Susanne Heinrigs, Vorsitzende; Stephan Kurz-Gieseler, Stellvertreter; Volker Hans, Schatzmeister; Rosemarie Kallai, Hannelore Meder. Für den Beirat, das die Arbeit des Vorstands prüfende und entlastende Organ der Stiftung: Manfred Ruhs, Vorsitzender; Madeleine Narváez Noguera, Stellvertreterin; Rita Göksun-Lette, Sr. Maria Maliekal, Joanna Nippes.

Susanne Heinrigs, Vorstandsvorsitzende